Aktuelle Probebohrung

Erwärmt bald Grundwasser den Fußballrasen?

Eines der innovativsten Projekte in Paderborn bekommt Nachwuchs. Nachdem bereits 15 Gebäudekomplexe in der Paderborner Innenstadt – darunter das Rathaus und das Theater – durch Grundwasser gekühlt und erwärmt werden, wird jetzt ins Auge gefasst, auch die Rasenheizung der Benteler-Arena sowie des geplanten Trainingsgeländes mit Wärme aus dem Grundwasser vor Ort zu betreiben.

Hintergrund für dieses neue Projekt, das von Anfang an auf großes Interesse der Verantwortlichen des SCP und der Paderborner Stadion Gesellschaft mbH (PSG) gestoßen war, ist ein hydrologisches Gutachten, das auch für bestimmte periphere Bereiche der Stadt die Nutzung des Grundwassers zum Kühlen oder zur Wärmegewinnung für möglich und sinnvoll erachtet.  Die Benteler-Arena würde eins der ersten Stadien der Welt sein, das teilweise Grundwasser zum Heizen oder Erwärmen nutzt.

E.ON Westfalen Weser, schon maßgeblich an den Projekten in der Innenstadt beteiligt, hat jetzt eine Probebohrung direkt am Stadion beauftragt, die Aufschluss über die konkrete Grundwassersituation bringen soll. Zwei Fragen stehen im Mittelpunkt: Wie viel Grundwasser kann genutzt werden? und Wie warm ist das Grundwasser dort? Um diese Fragen beantworten zu können, wird bis zu rund 100 Meter tief gebohrt.

Dazu sagt Projektleiter Matthias Stolte: "In gut vier Wochen werden die ersten Ergebnisse vorliegen. Mit dem Projekt stoßen wir in auch für uns neue  Dimensionen - eine spannende Pionierarbeit  für alle Beteiligte". Der Geschäftsführende SCP-Vizepräsident Martin Hornberger ergänzt: "Wir als Verein und Stadiongesellschaft sind hochinteressiert an dieser innovativen und regenerativen Energiegewinnung. Ich bin sicher, das wird eine tolle Zusammenarbeit, wenn die Voraussetzungen so günstig sind wie erwartet".

Erst kürzlich hatte E.ON Westfalen Weser gemeinsam mit der Stadt Paderborn für die Nutzung des Grundwassers in der Paderborner Innenstadt gleich zwei bundesweite Preise erhalten.

Im Foto (v.l.) mitten im Schneegestöber: Peter Grote (E.ON Westfalen Weser), Martin Hornberger (SCP), Janine Janowitz (Hydrologisches Institut Schmidt+Partner) und Projektleiter Matthias Stolte (E.ON Westfalen Weser Energie-Service GmbH).