FCK-Trainer Marco Kurz

"Traue Paderborn eine gute Rolle zu"

Logo 1. FC Kaiserslautern, FCK-Chef-Trainer Marco Kurz. Bei den Neuzugängen hatte der 1. FC Kaiserslautern, der am Sonntag in Paderborn zu Gast ist, ein glückliches Händchen. Drei der ersten vier Saisontore gingen auf das Konto von neuen Spielern. Ivo Ilicevic (2) und Rodnei trugen sich beim 2:1 gegen die SpVgg Greuther Fürth, beim 1:0 in Ahlen und auch zuletzt beim 1:1 gegen Alemannia Aachen in die Torschützenliste ein. Mit sieben Punkten mischen die „Roten Teufel“ – wie erhofft – gleich in der Spitzengruppe der 2. Liga mit. Für FCK-Trainer Marco Kurz gibt es in Paderborn übrigens eine Premiere. Zum ersten Mal ist der Deutsche Meister von 1995 (mit Borussia Dortmund) und UEFA-Cup-Sieger von 1997 (mit dem FC Schalke 04) im neuen Paderborner Stadion zu Gast. Im Interview blickt Kurz nicht nur auf das Sonntag-Spiel.

Herzlich willkommen in Paderborn, Herr Kurz! Wie fällt Ihr Fazit nach den ersten Saison-Spielen aus?
Leider können einige Spieler anscheinend mit einer Führung noch nicht so richtig umgehen. Durch Nachlässigkeiten haben wir zum Beispiel beim 1:0 in Ahlen zu viele Chancen für den Gegner zugelassen. Daran werden wir noch arbeiten müssen. Zuletzt gegen Aachen haben wir dafür einen Rückstand aufgeholt. Gut gefallen hat mir auch, wie dominant meine Mannschaft phasenweise aufgetreten ist. Genau das hatten wir uns vorgenommen.

Sie hatten die Torwart-Frage bis kurz vor dem ersten Spiel unbeantwortet gelassen. Was hat letztlich den Ausschlag gegeben?
Die Wahl für Tobias Sippel als Nummer eins war eine ganz enge Entscheidung. Die genauen Gründe habe ich den Spielern direkt mitgeteilt und denke, das sollte auch zwischen uns bleiben. Wir haben drei herausragende Torhüter, da darf sich letztlich keiner ausruhen.

Was haben Sie sich mit Ihrer Mannschaft für die aktuelle Saison vorgenommen? Welche Ziele verfolgt der FCK mittel- und langfristig?
Ich habe das Gefühl, dass die Spieler durch den Erfolg der letzten Saison Blut geleckt haben. Sie wollen eine ähnlich gute Rolle wie in der Vorsaison spielen. Aber etwa einen Aufstiegsplatz von dieser extrem jungen Mannschaft zu fordern, wäre fahrlässig.

Sie sind erst seit dieser Saison Trainer der „Roten Teufel“. Ist die Eingewöhnungszeit schon abgeschlossen? Wie klappt die Zusammenarbeit mit Stefan Kuntz?
Beim 1. FCK sind die Wege kurz und wir tauschen uns über Trainingseindrücke, potenzielle Spieler oder bestimmte Fragestellungen schnell und unkompliziert aus. Stefan Kuntz hat dem Verein eine nachhaltige Philosophie gegeben und viele dieser Maßgaben sind für mich alltäglich. Ich habe meine Arbeit schon immer ziemlich genau danach ausgeführt. Grundlegend glaube ich, dass ich hier in ein sehr intaktes und homogenes Umfeld gekommen bin. Das Team Vereinsführung und Geschäftsstelle ist eingespielt und wir wollen natürlich versuchen, die Mannschaft ähnlich zu strukturieren.

Wie schätzen Sie den SCP ein? Was für ein Spiel erwarten Sie in Paderborn?
Der SC Paderborn 07 hat zu Beginn der Runde schon gezeigt, dass die Mannschaft unbequem zu spielen ist. Mit dem neuen Stadion haben sich für die Paderborner außerdem auch neue Vermarktungsmöglichkeiten aufgetan. Ich denke, sie können in dieser Saison eine gute Rolle spielen. Ich erwarte eine enge Partie, in der wir unsere Stärken ausspielen müssen. Wir müssen konzentriert und konsequent auftreten, um erfolgreich zu sein.

Zum Abschluss noch eine persönliche Frage: Wie haben Sie sich in der Pfalz eingelebt?
Außer Fußballplätzen habe ich noch nicht viel gesehen. Aber ich habe die Leidenschaft miterlebt, mit der diese Region Fußball lebt – die Leute hier sind im positiven Sinne Fußball-verrückt. Die Bedingungen hier sind Bundesliga-reif und das muss auch unser Ziel sein: Den 1. FC Kaiserslautern in den kommenden Jahren in die Bundesliga zurückzubringen!