Ganz knappes Pokal-Aus

SCP-Stürmer scheitern an 1860-Keeper Kiraly

Frank Löning im Zweikampf, DFB-Pokalspiel SCP - 1860 München, 01.08.2009. Im ersten Pflichtspiel der Saison 2009/2010 hatte der SCP die Überraschung auf dem Fuß, scheiterte aber am überragenden Gästetorwart Gabor Kiraly. Vor 8.116 Zuschauern in der ENERGIETEAM ARENA lieferten die Paderborner vor allem im zweiten Spielabschnitt einen packenden Pokalfight. Am Ende reichte dem glücklichen Ligakonkurrenten TSV 1860 München ein kurioses Tor in der 24. Minute zum 1:0-Sieg.

Gegen den klaren Favoriten aus der bayerischen Metropole hatten die Hausherren von Beginn an mehr Spielanteile. Immer wieder kamen die SCP-Kicker aus dem Spiel heraus zu schönen Chancen, im Abschluss fehlten aber Konsequenz und Präzision. Fast aus dem Nichts kam es zum Rückstand nach einer Standardsituation. Die Paderborner Defensive bekam den Ball in der 24. Minute im Anschluss an eine Ecke von Sascha Rösler nicht aus der Gefahrenzone, 1860-Manndecker Radhouane Felhi konnte mit etwas Glück zum 0:1 einschieben.

Zwei Mal hätten die Gastgeber noch vor der Pause ausgleichen können. Frank Löning (Foto) ging in der 32. Minute allein auf Kiraly zu, zog mit dem linken Fuß ab und wollte schon zum Jubel ansetzen, als der frühere Bundesliga-Torwart mit einem tollen Reflex noch die rechte Hand an das Leder bekam. Zwei Minuten vor der Pause schob Neuzugang Sebastian Schachten die Kugel mit dem linken Fuß ein, der Treffer wurde aber wegen einer ganz engen Abseitsentscheidung nicht anerkannt.

Noch mutiger gingen die Paderborner im zweiten Spielabschnitt zu Werke. Jetzt rückte Kiraly vollends in den Mittelpunkt des Geschehens: Mit dem Fuß wehrte er einen Schuss von Sercan Güvenisik aus sieben Metern ab (55.), eine sensationelle Reaktion zeigte er nach einem Kopfball von Rudi Zedi (59.), und gutes Stellungsspiel bewies er bei einem Schuss von Rolf-Christel Guié-Mien (80.). Dazwischen lag eine klare Fehlentscheidung des Schiedsrichters Guido Winkmann, der Löning nach einer Attacke von Felhi in der 69. Minute einen Elfmeter verweigerte.

Hoch her ging es in der Schlussphase, in der der SCP mit Macht auf den Ausgleich drängte. Einen Linksschuss ders eingewechselten Sven Krause konnte Felhi in der 85. Minute gerade noch abblocken. Als der Ball in der Nachspielzeit sogar auf der 1860er Torlinie tanzte, ohne diese in vollem Umfang zu überschreiten, war die unglückliche Niederlage perfekt.

Chef-Trainer Andre Schubert ärgerte sich über das unnötige Ausscheiden, machte seiner Mannschaft aber auch ein Riesenkompliment: "Wir haben uns nicht nur über den Kampf, sondern auch spielerisch immer wieder durchgesetzt. Leider hat die Belohnung für diese tolle Leistung gefehlt. Wenn wir so in der 2. Liga auftreten, brauchen wir uns vor keinem Gegner zu verstecken". Sein Gegenüber Ewald Lienen pflichtete ihm bei: "Wir haben wirklich Glück gehabt und sind heilfroh, dass wir die erste Runde überstanden haben. Gabor Kiraly hat uns im Spiel gehalten".

SC Paderborn 07: Jensen, Zedi (79. Krause), Holst, Wachsmuth (56. Heithölter), Schachten, Löning, Güvenisik, Guié-Mien, Krösche, Brückner (82. Brandy), Gonther.

TSV 1860 München: Kiraly, Rukavina, Felhi, Rösler (88. Schäffler), Lauth (83. Pappas), Holebas, Ludwig (63. Djokaj), Ghvinianidze, Kaiser, Bender, Lovin.

Tor:
0:1 (24.) Felhi

Gelbe Karten:
-SCP: Güvenisik
-TSV: Rukavina, Felhi

Schiedsrichter:
Guido Winkmann (Kerken)

Zuschauer:
8.116.